Wintersemester 2000/2001
Universität Rostock – Institut für Musikwissenschaft

Formenlehre

Übung
Beginn: 18. Oktober 2000, Mittwochs 13.00 – 15.00 Uhr, Raum 2

„Tönend bewegte Formen sind einzig und allein Inhalt und Gegenstand der Musik.“ Gemäß diesem Postulat von Eduard Hanslick beschäftigt sich die Formenlehre mit dem ältnis und dem Zusammenhang der musikalischen Details und dem gesamten Aufbau eines Werkes. In dieser Einführung wird versucht, Form nicht als leblose Schemata oder als Schablone zu begeifen, sondern werden die Übergänge von der Norm zu ihrer individuellen Ausgestaltung und die logische Anwendung von bestimmten Formprinzipien gezeigt: Formenlehre als eines der musikwissenschaftlichen Werkzeuge für das Fachgebiet der musikalischen Analyse.

Es wird nicht nur dem äußeren Aufbau eines Werkes nachgegangen, vielmehr liegt die Hauptbeschäftigung in der Betrachtung der innerenästelungen des musikalischen Ablaufes, dem Erkennen von Gestaltung und Zusammenhängen einzelner (Form)-Abschnitte. Hierbei wird der Weg vom Aufbau musikalischer Phrasen über die Liedformen zu den größer dimensionierten Formen als Träger ganzer musikalischer Gattungen beschritten, wird der Verwendung von spezifischen Begriffen und ihrer terminologischen Bedeutung nachgegangen.

Als Beispiele werden hauptsächlich die Klaviersonaten Ludwig van Beethovens sowie die zwei- und dreistimmigen Inventionen von Johann Sebastian Bach herangezogen.

 

Literatur:

Kühn, Clemens: Formenlehre der Musik, Kassel et al.. 1987, (5)1998.

Leichtentritt, Hugo: Musikalische Formenlehre, Wiesbaden (10)1977.

Ratz, Erwin: Einführung in die musikalische Formenlehre, Wien 1968, (3)1973.

Erpf, Hermann: Form und Struktur in der Musik, Mainz 1967.

 

Weiterführende (musikästhetische) Literatur:

Hanslick, Eduard: Vom Musikalisch-Schönen, Leipzig 1854.

Halm, August: Von zwei Kulturen der Musik, Stuttgart 1913.