Wintersersemester 2025/26
Universität Hamburg
Das Unvollendete
Vorlesung (eine Veranstaltung des Zentrum für Weiterbildung)
Mittwochs 16.15 – 17.45, online
Termine: 19.11., 26.11.,
3.12., 10.12., 17.12.2025,
7.1., 14.1. und 21.1. 2026
Eine der bekanntesten Sinfonien von Franz Schubert ist die sogenannte »Unvollendete«, von diesem Werk liegen nur zwei von vier Sätzen vor. Dass Schubert jedoch mehrere unvollendete Sinfonien hinerlassen hat, ist allgemein nicht bekannt. In der Musikgeschichte ranken sich generell Legenden und Mythen um nicht vollendete Werke, zumal wenn der Schöpfer über der Vollendung verstorben war.
Einige historisch bedeutsame Werke, die fragmentarisch hinterlassen worden sind, wurden von fremder Hand vollendet, in einen aufführungsfähigen Zustand versetzt oder gar bearbeitet. Dies betrifft Johann Sebastian Bachs »Kunst der Fuge« ebenso wie Wolfgang Amadeus Mozarts »Requiem«, Franz Schuberts »Sinfonie-Fragmente«, Anton Bruckners »9. Sinfonie« und Gustav Mahlers »10. Sinfonie«, um nur einige zu nennen.
Was waren die Gründe für ein derartiges Vorgehen? Und – wenn überhaupt – in wessen Auftrag erfolgten diese Eingriffe? Auf diese und auch andere (ästhetischen) Fragen – ob beispielsweise Rekonstruktionen mit dem Originalwerk zu einer Einheit verschmelzen (können) – wird versucht, in dieser Vorlesung einige Antworten zu finden.